Juni ist ein passender Monat, um den Unterschied zwischen der Sommer- und der Winterlinde zu lernen. Es handelt sich um zwei verschiedene Baumarten und nicht um Variationen derselben Baumart.
Die Blätter der Sommerlinde sind deutlich größer. Auf der Unterseite gibt es in den Winkeln der Blattadern einen weißen haarigen Filz. Bei der Winterlinde, auch Steinlinde, ist dieser Filz braun. Vorsicht auch bei den Blüten: Bei der Sommerlinde hängen sie in Trugdolden zu 3 und bei der Winterlinde zu 5–15. Die Sommerlinde hat hängende Blütenstände; die Winterlinde hat allseits abstehende Blütenstände. Einen Unterschied gibt es auch hinsichtlich der Blütezeit: Die Sommerlinde beginnt eine bis zwei Wochen früher zu blühen als die Winterlinde.
Im Herbst lassen sich die Früchte der Winterlinde im Gegensatz zu den Früchten der Sommerlinde leicht zerdrücken. In vielen slowenischen (und deutschen) Dörfern wird der Dorfmittelpunkt mit der Sommerlinde gekennzeichnet. Diese entwickelt eine weiter ausladende Krone als die Winterlinde und wird auch älter (bis zu 1000 Jahre). Im Gegensatz zur Sommerlinde findet man die Winterlinde im Wald. Sie kommt relativ selten vor, ist aber hoch geschätzt. Die duftenden Blüten beider Baumarten als Tee zum Heilen genutzt. Außerdem kann man aus beiden Honig gewinnen. Die Sommerlinde und die Winterlinde sind in Slowenien autochthon.