1

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Unterirdische Residenz unter einem Baum

Sommerlinde und Winterlinde

(Tilia platyphyllos and Tilia cordata)

Juni ist ein passender Monat, um den Unterschied zwischen der Sommer- und der Winterlinde zu lernen. Es handelt sich um zwei verschiedene Baumarten und nicht um Variationen derselben Baumart.

Die Blätter der Sommerlinde sind deutlich größer. Auf der Unterseite gibt es in den Winkeln der Blattadern einen weißen haarigen Filz. Bei der Winterlinde, auch Steinlinde, ist dieser Filz braun. Vorsicht auch bei den Blüten: Bei der Sommerlinde hängen sie in Trugdolden zu 3 und bei der Winterlinde zu 5–15. Die Sommerlinde hat hängende Blütenstände; die Winterlinde hat allseits abstehende Blütenstände. Einen Unterschied gibt es auch hinsichtlich der Blütezeit: Die Sommerlinde beginnt eine bis zwei Wochen früher zu blühen als die Winterlinde.

Im Herbst lassen sich die Früchte der Winterlinde im Gegensatz zu den Früchten der Sommerlinde leicht zerdrücken. In vielen slowenischen (und deutschen) Dörfern wird der Dorfmittelpunkt mit der Sommerlinde gekennzeichnet. Diese entwickelt eine weiter ausladende Krone als die Winterlinde und wird auch älter (bis zu 1000 Jahre). Im Gegensatz zur Sommerlinde findet man die Winterlinde im Wald. Sie kommt relativ selten vor, ist aber hoch geschätzt. Die duftenden Blüten beider Baumarten als Tee zum Heilen genutzt. Außerdem kann man aus beiden Honig gewinnen. Die Sommerlinde und die Winterlinde sind in Slowenien autochthon.

IN DER SYMBOLIK UNSERER VENETISCHEN VORFAHREN WAR DIE SOMMERLINDE DER MYSTISCHE BAUM DES LEBENS, DER GESUNDHEIT, DER GERECHTIGKEIT, DES SIEGS, DER FRUCHTBARKEIT, DER GESELLIGKEIT UND DES TANZES.

Rote Waldameise

(Formica rufa)

Waldameisen leben üblicherweise in großen Gemeinschaften bzw. Kolonien, wo es neben den Arbeiterinnen noch die Königin gibt. In einem Ameisenhaufen kann es auch mehrere Königinnen geben. Ameisen kommunizieren durch Tasten, Vibrationen und vor allem Pheromone. Pheromone sind Botenstoffe, die das Verhalten und die Entwicklung der Ameisen beeinflussen. Indem sie verschiedene Pheromone abgeben, unterscheiden sie zwischen Alarmsignalen und normaler Wegmarkierung.

Ameisen sind mit Bienen verwandt, denn sie gehören zu der großen Gruppe der Hautflügler. Während der Fortpflanzung wachsen den Weibchen und Männchen Flügel. Dann paaren sie sich auf einem Hochzeitsflug. Nur die Weibchen kommen zurück, die neue Kolonien gründen. Im Ameisenhaufen leben nur Weibchen, die meisten sind Arbeiterinnen. Ihre Königin ist die einzige, die Eier legt. Nachdem die Eier abgelegt werden, passen die Arbeiterinnen wachsam auf sie auf. Aus Eiern entstehen Larven, aus Larven Puppen und aus Puppen kommen Ameisen heraus. Die Königin kann auch bis zu 30 Jahre lang leben. Die Arbeiterinnen leben bis zu drei Jahre lang und die Männchen nur ein paar Wochen.

Ein großer Teil des Ameisenhaufens befindet sich unter der Erde. Dort verbringen die Ameisen den Winter und ziehen ihre Nachfolger auf. Über hunderttausend Ameisen können in einer solchen Kolonie leben.

 

HABEN SIE GEHÖRT, DASS DIE AMEISE EINE LAST TRAGEN KANN, DIE HUNDERTMAL SCHWERER ALS IHR EIGENER KÖRPER IST? DAS SIEHT SO AUS, ALS WÜRDE MAN HUNDERT SEINER FREUNDE AUF DEN SCHULTERN TRAGEN!

2

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Wiesen und naturfreundliches Mähen

Wiesen und naturfreundliches Mähen

Auf der Wiese leben viele Pflanzen- und Tierarten. Viele von ihnen sind selten und gefährdet. Die Existenz dieser Pflanzen und Tiere auf Wiesen hängt weitgehend von der Art und Weise der Nutzung der Wiesen ab. Die Pflanzen- und Tierarten sind heute durch Verzicht oder Intensivierung der Nutzung bedroht.

Die Wiesen werden aufgrund der mangelnden Pflege mit Gras überwachsen.

Zu häufiges Mähen, Düngen, Gebrauch der Pflanzenschutzmittel und Austrocknen von Wiesen verringern ebenfalls die Artenvielfalt.

Wie werden Wiesen erhalten?

Die Wiesen sollten zweimal im Jahr gemäht werden – in regnerischeren Jahren sogar dreimal (im Spätfrühling, Spätsommer und Herbst) – Trockenwiesen können nur einmal gemäht werden.

Mähen mit einem Balkenmäher hat sich als die naturfreundlichste Art des Mähens erwiesen, da dadurch am wenigsten Wirbellosen beschädigt werden. Die zweite naturfreundlichste Art des Mähens ist Mähen mit der Sense. Am meisten Insekten werden von einem Kreiselmäher getötet.

Viele Tiere wie Vögel und Wild verstecken sich oft in der Mitte der Wiesen. Beim Mähen ist es daher wichtig, von Rand zu Rand beziehungsweise von der Mitte nach außen zu mähen. Dadurch können sich die Tiere sicher in die nicht gemähten Teile der Wiese und an die äußeren Ränder zurückziehen. Für noch mehr Tierschutz empfehlen wir die Verwendung von Ketten, die an der Vorderseite des Traktors anmontiert werden sollten.

Schützen wir den gefährdeten Wachtelkönig

(Crex crex)

Wachtelkönigs Jungen verstecken sich die ganze Zeit im hohen Gras und verlassen nie die Deckung. Sie überqueren sogar niemals eine bereits gemähte Wiese. Die Wachtelkönige, die vor dem Mäher fliehen, verharren im Schutz des hohen Grases und landen so in einer Falle – nämlich im übriggebliebenen Fleckchen Vegetation inmitten einer gemähten Wiese.

.

SAG ES WEITER!

GEMÄHTES GRAS SOLLTE NICHT GEBALLT WERDEN, DENN DIE MEISTEN WIRBELLOSEN WIE MAULWURFSGRILLEN UND HEUSCHRECKEN, DIE WICHTIGE NAHRUNG FÜR VÖGEL SIND, ZUSAMMEN IN DIE FOLIE GEWICKELT WERDEN. AUF DIESE WEISE WERDEN DIE ERNÄHRUNGSMÖGLICHKEITEN DER LANDWIRTSCHAFTLICHEN VÖGEL REDUZIERT.

Naturfreundliches Mähen

Das Grass sollte in einer Höhe von 10 cm gemäht werden, denn die Insekten und kleine Säugetiere finden in dieser Vegetation Zuflucht. Damit werden auch das Austrocknen des Bodens und die Winderosion verringert. Wenn möglich, lassen Sie einen Teil der Wiese ebenfalls ungemäht. Viele Insekten, die die Pflanzen bestäuben, werden sich dort zurückziehen.

Mulchen

Das Mulchen ist eine Maßnahme, die angeblich das Überwachsen von Wiesen verhindert, aber in Wirklichkeit wird dieser Prozess dadurch nur verlängert. Die nach dem Mulchen verbleibende Grasbiomasse düngt die Wiese und trägt somit zum Rückgang der Artenvielfalt bei. Gleichzeitig breiten sich gebietsfremde invasive Arten wie Goldruten gerne auf gemulchten Wiesen aus. Wir empfehlen daher, die übriggebliebene Grasbiomasse von Wiesen zu entfernen.

3

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Tiere im Wald

Überdachungsschicht

Rumpfschicht

Unterholzschicht

Bodenschicht

4

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Helden slowenischer Fabeln

Rotfuchs

(Vulpes vulpes)

Der Rotfuchs ist vor allem ein Nachttier. Besonders im Herbst und Winter ist er auch bei Tage zu sehen. Er ruht in seiner selbstgemachten Höhle oder einem verlassenen Dachsbau. Trotz seiner kurzen Beine kann er schnell laufen und sogar 3–4 Meter weit springen. Er ist ein ziemlich guter Schwimmer. Er kann auch auf kleinere Bäume klettern.

Füchse leben bis zu zwölf Jahre. Ihre natürlichen Feinde sind der Wolf, der Luchs und der Steinadler. Gefährlich für die Jungen sind auch der Habicht und der Uhu.

Der Rotfuchs gilt als Hauptüberträger der Tollwut.

Er ernährt sich mit Mäusen, Hasen, Kaninchen und anderen Nagetieren sowie mit Maikäferlarven, Regenwürmern, Eiern, Vogeln, Rehwild- und Rotwildjungen, Früchten usw. Als Jäger ist er nicht allzu erfolgreich; Er fängt nur 23 % der gejagten Saugetiere und 2 % der Vögel.

 

Beide Elterntiere kümmern sich sehr um ihre Junge, bis diese sieben Monate alt sind.

LAUT DEN ENTDECKUNGEN AUF EINEM 16.500 JAHRE ALTEN FRIEDHOF IN JORDANIEN WURDE DER ROTFUCHS HÖCHSTWAHRSCHEINLICH BEREITS 4000 JAHRE FRÜHER ALS DER HUND DOMESTIZIERT. MAN SAGT, DER FUCHS WAR NEBEN SEINEM BESITZER ALS SEIN TREUES HEIMTIER BEGRABEN.

Feldhase

(Lepus europaeus)

Der Feldhase gehört nicht zu den Nagetieren wie z.B. das Eichhörnchen, das Murmeltier, die Nutria oder der Biber, sondern zu der besonderen Ordnung der Hasenartigen. Seine Hinterbeine sind zweimal so lang und stark wie seine Vorderbeine. Er hat äußerst gut entwickeltes Seh- und Hörvermögen. Seine Augen befinden sich sehr hoch auf beiden Seiten des Kopfs, womit er ein fast 360 Grad breites Blickfeld hat und die Bewegungen in seiner Nähe sehr gut beobachten kann. Seine beiden Ohrmuscheln sind lang und individuell nach allen Seiten beweglich. Er schläft nie länger als anderthalb Minuten und nur im Schlaf schließt er seine Augen und lehnt sein Mäulchen auf den Boden an. In der Natur ist er sehr schwer zu bemerken. Bei Tage ruht er; aktiv ist er in der Dämmerung und vor allem in der Nacht. Die Häsin gräbt auf einem Feld oder im Wald eine kleine Mulde und wirft dort 1–5 Junge. Diese werden behaart und sehend geboren, nach einigen Stunden können sie schon laufen.

Ungünstiges Wetter und Räuber töten 90 % der Feldhasen, die in einem Jahr geboren werden. Dieser Verlust wird durch die schnelle Fortpflanzung und großen Hecken kompensiert. Das Weibchen kann bereits während der Schwangerschaft neu befruchtet werden. Es hat zwei Uterushörner, in denen sich unabhängig zwei Hecken entwickeln können.

HABEN SIE GEWUSST, DASS DER FELDHASE MIT SEINEN KRÄFTIGEN HINTERBEINEN SO SCHNELL WIE 72 KM/H LAUFEN KANN?

5

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Der größte Zerstörer von Nadelbäumen

Buchdrucker/Großer Achtzähniger Fichtenborkenkäfer

(Ips typographus)

In Slowenien sowie anderswo in Europa richtet der Große achtzähnige Fichtenborkenkäfer von allen Borkenkäfern am meisten Schaden an.

Der Buchdrucker ist ein kleiner walzenförmiger Käfer. Er erreicht eine Größe von 5,5 mm. Das Männchen bohrt ein Kesselchen in die Rinde ein und lockt damit üblicherweise drei Weibchen an. Diese legen zwischen der Rinde und dem Holz bis zu 15 cm lange und etwa 2,5 mm breite Muttergänge, wo sie Eier ablegen. Die Larven bohren ihre Gänge weg vom Muttergang, und zwar im Bast und in der Rinde. Im Jahr entwickeln sich zwei, bei guten Bedingungen auch drei Generationen.

Am meisten Schaden richten sie bei Fichten an. Befallene Fichten, die sich an weniger passenden Standorten befinden, können in einigen Fällen sogar absterben. Das resultiert in umfangreichen Sanitärhieben, die bei Monokulturwäldern in Kahlschlag überwachsen. In Slowenien werden vom Buchdrucker vor allem Fichten, Tannen und Kiefern befallen.

Beim Borkenkäferbefall stirbt typischerweise die Krone ab, die ihre Farbe verändert. An der Rinde sind kleine Löcher zu sehen; die Bäume harzen. Mit der Zeit beginnen die Nadeln vom Baum abzufallen. Im letzten Stadium fällt noch die Rinde ab, was zum Absterben des Baums führt.

Die Entwicklungsphasen und Gangsysteme des achtzähnigen Fichtenborkenkäfers. Er erreicht eine Größe von 4,2–5,5 mm. Seinen Namen bekam er nach der Zahl der Zähne auf seinem Hinterleib.

 

Holz, in dem der Borkenkäfer zu finden ist, heißt Borkenkäferbefall.

 

Beispiel eines von den Larven des Buchdruckers befallenen Baumes.

Er präferiert alte Fichten mit dicker Rinde.

2015 STIEG DIE MENGE DES BORKENKÄFERBEFALLS RIESIG (FOLGE DES EISREGENS 2014). ÜBER 4 MILLIONEN M3 BÄUME (MEISTENS FICHTEN) MUSSTEN GEFÄLLT WERDEN.

Wie soll man handeln,

um die Fichte und die Tanne zu schützen und die wirtschaftlichen Schäden zu vermindern?

Borkenkäfer kommen in Wäldern sehr häufig vor und tragen unter normalen Umständen zur Eliminierung von schwachen und beschädigten Bäumen bei. Sie spielen auch bei der Ernährung anderer Tiere, z.B. Vögel, eine wichtige Rolle.

Wenn sie sich aber übermäßig vermehren, verursachen sie wirtschaftliche Schäden: Sie reduzieren  die Holzerträge wegen der vorzeitigen Fällung und sie entwerten das Holz, indem sie Gänge darin anlegen und vor allem indem sie mit den Bläuepilzen, die sie mitbringen, die Bläue des befallenen Holzes verursachen. Sie erhöhen auch die Kosten der Waldsanierung, besonders wenn neue Pflänzlinge notwendig sind.

Ein Waldbesitzer, der an seinen Fichten (oder denen des Nachbars) Borkenkäferbefall bemerkt, muss den Revierförster sofort darüber informieren. Er muss umgehend mit der Fällung beginnen bzw. einen Ausführenden dafür finden. Nachdem die Fällung fertig ist, muss der Wald aufgeräumt und das Holz abtransportiert werden.

Zur Regulierung der Buchdrucker-Anzahl können Fangbäume oder Fallen eingesetzt werden.

 

Vollkommen abgestorbener Teil des Nationalparks Bayerischer Wald – die Folge der Vermehrung des Buchdruckers.

 

Befallene Bäume werden nach dem Einschlag abgeästet und weiß gestrichen. Da unter der Rinde völlig entwickelte Käfer sind, verläuft das Weißen auf einer Plane. Die Äste und die Rinde werden sicher verbrannt.

 

Verbrennen befallener Baumteile: Rinde und Holzreste. Im Wald darf man nur in dem Fall feuern, wenn keine Brandgefahr besteht.

 

MAN MUSS DESSEN BEWUSST SEIN, DASS DIE VERMEHRUNG DES BUCHDRUCKERS NUR DURCH FRÜHE ENTDECKUNG, FÄLLUNG UND ENTFERNUNG VON BORKENKÄFERBEFALL SOWIE DURCH ZERSTÖRUNG DER BRUT GESICHERT WERDEN KANN.

6

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Gefährdete und geschützte Langwedelhirsche

Eichhörnchen

(Sciurus vulgaris)

In diesem Gebiet haben Eichhörnchen rotbraunes oder braunes Rückenfell und weißes Bauchfell. Im Winter wachsen auf ihren Ohrpinseln ca. 3 cm lange dunkle Haare. Auch innerhalb derselben Population ist die Farbe der Eichhörnchen sehr unterschiedlich. Allgemein sind Jungtiere dunkler als Erwachsene.

Der Boden, wo es sich mit langen Sprüngen bewegt, ist fürs Eichhörnchen nicht sicher. Es klettert lieber oder springt, was seine Stärke ist. Das Gleichgewicht hält es mit seinem Schwanz, außerdem kann es aber auch schwimmen.

Es hält keinen Winterschlaf und hält ohne Essen nicht länger als ein paar Tage aus. Es bildet aus Zweigen ein Nest mit einem Durchmesser von ca. 30 cm. Dieses ist normalerweise 8 m vom Boden entfernt und nie weniger als 3 m. Eichhörnchen leben außerdem auch in Baumhöhlen. Was die Ernährung angeht, sind Eichhörnchen in der Regel pflanzenfressend, ihnen schmecken aber auch Vogeleier, Vögel und Insekten aller Entwicklungsphasen. Sie verstecken ihr Futter auch, lagern aber nur selten große Vorräte.

Eichhörnchen mögen kein Regen, Gewitter oder Schnee, deshalb ist ihr erster Winter zum Überleben am wichtigsten. 75–85 % jünger Eichhörnchen sterben in dieser Zeit.

Das Eichhörnchen steht auf der Liste der geschützten Wildtierarten Sloweniens.

DAS EICHHÖRNCHEN ADOPTIERT IN MANCHEN FÄLLEN JUNGE OHNE FAMILIE.

DAS TUT ES ABER NUR, WENN SIE MITEINANDER VERWANDT SIND.

Großes Wiesel/Hermelin

(Mustela erminea)

In Slowenien kommt das Hermelin zwar selten vor, es ist aber überall außer in der Primorje Region zu finden. Ähnlich wie das Stinktier wehrt es sich gegen seine natürlichen Feinde mit einer starken Ausscheidung aus seinem After.

Sein Schwanz hat eine Spitze aus langen schwarzen Haaren. Das Hermelin bleibt auch im Winter schwarz, wenn der Fellwechsel stattfindet – das Sommerfell wird durch das weiße Winterfell ersetzt. Das Männchen ist mit 200–250 Gramm deutlich schwerer als das Weibchen. Hermeline sind sowohl bei Tage als auch in der Nacht tätig. Sie bewegen sich sprungweise, jeweils 30–100 cm. Sie sind auch gute Kletterer und Schwimmer und haben ausgezeichnetes Sehvermögen. Ihre Nester befinden sich in Baumhöhlen, Felsspalten oder Stollen. Die letzteren bilden sie nie selbst.

Sie ernähren sich üblicherweise mit Nagetieren und gelegentlich mit Vögeln. Falls es wenige Nagetiere gibt, fressen sie auch Regenwürmer, Insekte, Kriechtiere, Lurche und Beerensträucher.

In der Vergangenheit war das Winterfell eines Hermelins sehr geschätzt und als ein Symbol des Adels angesehen. Hier ist das große Wiesel ein gefährdetes Tier, das sich auf der Liste der geschützten Wildtierarten befindet. Es wird vor allem durch den Straßenverkehr und die Chemisierung der Landwirtschaft gefährdet.

KENNEN SIE SEINEN TYPISCHEN ZICK-ZACK LAUFSTIL? DAS HERMELIN RENNT AUCH AUF DEM SCHNEE MIT LEICHTIGKEIT.

IN EINER NACHT KANN ES SO VIEL WIE 15 KM REISEN.

7

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Hohe Vertreter unserer Nadelbäume

Gemeine Fichte

(Picea abies)

Die Fichte ist die meist verbreitete Baumart in Slowenien. Sie war einst nicht so verbreitet und wuchs nur in Berggebieten und kalten Tälern. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde sie massenhaft gepflanzt und wächst heute fast im ganzen Slowenien.

Die Fichte wird bis zu 60 m hoch. Die Rinde ist harzig, rotbraun gefärbt und sehr rau. Die Knospen sind bis zu 6 mm lang und die Nadeln 10 bis 25 mm lang und spitz am Ende. Die Nadeln stechen etwas, wenn man sie in der Hand zusammendrückt. Somit ist Fichte auch leicht von Tanne zu unterscheiden. Fichtennadeln sind viereckig. Sie bleiben 5 bis zu 7 Jahren auf Ästen, in einigen Fällen bis zu 9 Jahren.

Die Wurzeln halten sich knapp unter der Oberfläche, so dass Fichten durch stärkeren Wind oder starken Schneefall umgeworfen oder gebrochen werden können. Aus den weiblichen Blütenständen entstehen herabhängende Zapfen. Die Zapfen reifen im Herbst, bleiben aber geschlossen. Sie öffnen sich im Februar und erst dann fallen die Samen mit Flügeln aus ihnen heraus. Die Zapfen fallen im Sommer ab.

Fichte wurde in der Vergangenheit wegen ihres Holzes massenhaft gepflanzt. Ihr Holz ist weich und belastbar und wird daher zur Herstellung von Möbeln und Musikinstrumenten in der Bau- und Papierindustrie verwendet. Aus ihren Nadeln werden ätherische Öle gewonnen.

 

 

EIN TIPP!

SAMMELN SIE IM FRÜHLING JUNGE TRIEBEN UND BEREITEN SIE FICHTENSPITZENSIRUP FÜR DEN WINTER VOR.

Weißtanne

(Abies alba)

Sie wird auch als die Gewöhnliche Tanne oder Edeltanne genannt. Sie ist nach Fichte und Buche die drittwichtigste Baumart in slowenischen Wäldern. Sie macht mehr als 9 Prozent des Holzbestands der slowenischen Wälder aus.

Die Weißtanne hat eine glatte hellgraue Rinde und flache Nadeln.

Der wissenschaftliche Name Abies alba wurde dem Baum nach zwei silberweißen Streifen auf der Unterseite der Nadeln gegeben. Die Nadeln sind gesondert, zweireihig, 2-3 cm lang. Die Zapfen sind aufrecht und von grünbrauner Farbe. Die Zapfenschuppen haben einen charakteristischen Austrieb oben. Wenn sie reif sind, fallen sie ab und nur die bloße Mittelachse des Zapfens bleibt auf dem Baum.

Bei einem jungen Baum ist die Rinde glatt und grauweiß mit Harzblasen. Später reißt sie und scheidet das Harz aus. Ein Charakteristikum der Weißtanne ist, dass sie jahrzehntelang im schattigen Unterholz gedeihen kann. Bei besseren Lichtverhältnissen wird das Wachstum erheblich beschleunigt. Das Holz der Weißtanne ist weich und elastisch. Es wird zur Herstellung von Möbeln, Balken, im Bauwesen und zur Zellstoffherstellung verwendet.

Die Bienen auf der Tanne sammeln Honigtau, auch Manna genannt. Das ist ein teilweise verarbeiteter Nektar, der von pflanzensaugenden Blattläusen und Schildläusen ausgeschieden wird. Wenn viel Pflanzensaft erzeugt wird, kann ein Bienenstock bis zu 10 kg Tannenhonig pro Tag sammeln.

  

DIE HÖCHSTE TANNE SLOWENIENS IST DIE RAJHENAVSKI ROG-TANNE, DIE IN KOČEVSKI ROG (DEUTSCH: HORNWALD) WÄCHST. SIE IST ÜBER 50 METER HOCH MIT MEHR ALS 4,6 METERN UMFANG.

8

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Gute Manieren im Wald

  • Beschädigen Sie die Bäume nicht.

Kleine und große Bäume und Sträucher sind Lebewesen, also respektieren Sie sie.

  • Zerstören Sie keine Waldblumen,

Pflanzen, Pilze, Früchte und Moos. Sie sind für das Waldleben unerlässlich, daher ist das Sammeln durch Vorschriften begrenzt.

  • Hunde an die Leine!

Waldtiere sind sehr schüchtern und ziehen sich vor Menschen zurück. Stören Sie sie nicht mit Lärm.

  • Wanderwege nicht verlassen!

Wanderwege im Wald führen Sie und zeigen Ihnen interessante Schätze der Natur auf. Verwenden Sie sie und verlassen Sie den Weg nicht. Wegweiser, Zäune und Brücken, Bänke und andere Ausstattungselemente sollten Sie für alle Waldbesucher intakt lassen.

 

 

SEIEN SIE EIN FREUND DES WALDES. LASSEN SIE IHN INTAKT.
  • Fahren

im Wald ist nur auf den markierten Wegen erlaubt. Stellen Sie Ihr Fahrzeug nicht irgendwo ab, sondern fragen Sie den Grundbesitzer um Erlaubnis.

  • Feuer

zerstört Bäume, andere Pflanzen und Tierarten, daher ist das Feueranzünden im Wald verboten.

  • Wasser ist kostbar.

Der Waldboden kann es speichern und reinigen, was uns hilft, es trinkbar zu halten. Die Schadstoffe sollten Sie richtig entsorgen und sie nicht in Waldwasser und Waldboden freisetzen.

  • Müll und Abfälle

einsammeln und sie in den Mülleimer oder auf eine regulierte Deponie bringen.

 

9

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Was verrät uns das Gestein um uns herum?

SIE WERDEN ES NICHT GLAUBEN:

DIE GESTEINE VERRATEN UNS, DASS ES VOR 180 MILLIONEN JAHREN HIER MEER GAB!

Zum Zeitpunkt der Bildung der Gesteine, die sich an der Oberfläche in der Umgebung von Cerovo befinden, befand sich das Gebiet Sloweniens am südlichen Rand des damaligen Tethysmeers. In der Zeichnung unten ist der Bereich, in dem wir uns befinden, mit einem winzigen gelben Rechteck markiert.

Erst zu dieser Zeit begann sich der ehemalige „Superkontinent“ Pangaea in die einzelnen Kontinente abzuspalten, die wir heute kennen. Der Atlantik hat bereits begonnen, sich zwischen Nordamerika und Europa zu bilden. Südamerika und Afrika waren noch vereinigt. Im Mesozoikum, als sich das Gebiet Sloweniens am Rande des Tethysmeeres befand, bildete sich in der Nähe von Cerovo eine mehr als tausend Meter dicke Gesteinsschicht, hauptsächlich aus verschiedenen Kalksteinen.

Heute ist eine solche geologische Umgebung, die der vor 180 Millionen Jahren ähnelt, zum Beispiel auf den Malediven, den Bahamas, in Polynesien und anderswo zu finden.

Kalkstein

Kalkstein ist ein Sedimentgestein, das überwiegend aus dem Mineral Calcit besteht. Chemisch ist es Calciumcarbonat (CaCO3). Der allergrößte Teil der Kalksteine wird ursprünglich im Meer gebildet, wenn das Wasser mit Calciumcarbonat übersättigt ist. Kalkstein wird daher ausgeschieden beziehungsweise auf dem Meeresboden abgelagert; dadurch werden gleichzeitig alle toten Organismen mit ihm abgedeckt.

Kalkstein ist das am weitesten verbreitete Gestein in Slowenien. Gebiete mit am meisten Kalkstein sind die Julischen und Steiner Alpen, Karst, die Dolenjska- (deutsch: Unterkrain) und Kočevska-Region. Es erscheint überall außer in Prekmurje (deutsch: Übermurgebiet).

Typische Waldlandschaft auf dem mesozoischen Kalksteinboden in Dolenjska- und Kočevska-Region. Die Kalksteinfelsen, die unter dem flachen verkarsteten Boden hervorschauen, sind mit Moos bewachsen.

Der meiste Kalkstein in Slowenien wurde im Mesozoikum gebildet. Das Gebiet Sloweniens war für in dieser Periode die meiste Zeit vom flachen Meer bedeckt. Es stand am Rande des großen Ozeans von Tethys. Auf diese Weise wurden auch Kalksteine ​​in der Nähe von Cerovo gebildet.

An einigen Stellen sieht der Kalkstein typisch fleckig aus. Das Bild zeigt ein Beispiel für paläokarstige Hohlräume, die mit mehrfarbigem Calcit gefüllt sind. Eine solche Struktur aus Kalkstein weist auf ein sehr flaches Meer hin, selbst auf den Wechsel von Land und Meer während der Bildung von Kalkstein.

Fossilien

Die Schalen der Muscheln und Schnecken sind am einfachsten zu erkennen, oft auch versteinerte Korallen, Seelilien, Armfüßer, Seeigel und andere Meeresorganismen mit harten Schalen.

Abgrund von Mijavčevo

Der Abgrund von Mijavčevo ist eine von mehr als 10.000 Karsthöhlen in Slowenien. 1962 wurde diese Höhle vom bekannten slowenischen Karstforscher Rado Gospodarič und seinen Kollegen beschrieben. Die Tiefe der Höhle beträgt ungefähr 25 Meter und die Gesamtlänge des Haupt- und Seitentunnels ungefähr 80 Meter.

WIE HEISST DER EXPERTE, DER GESTEINE STUDIERT UND DIE BILDUNG VON BERGEN, SCHLUCHTEN UND KARST-HÖHLEN FORSCHT?

… SIE KÖNNEN DIE ANTWORT UNTER DEM STEIN IN DER NÄHE DER BUCHE FINDEN …

10

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Kurzbeinige Mitternacht

Dachs

(Meles meles)

Der Dachs ist der größte Vertreter der Marder. Sein Kopf ist schlank und sein Rumpf kräftig gebaut. In Ausnahmefällen wiegt er auch über 20 kg.

Er ist nachtaktiv. Üblicherweise bewegt er sich langsam und vorsichtig. Er kann gut klettern und zur Not auch schwimmen. Sein Geruch und Gehör sind gut entwickelt, seine Sehkraft hingegen weniger. Im Winter ruht er überwiegend in seinem Bau, es geht aber nicht um einen echten Winterschlaf. Sein unterirdisches Heim besteht aus labyrinthartigen Gängen. Es gibt mehrere Eingänge mit jeweils 3–5 dm Durchmesser. In hügeliger Landschaft sind diese Gänge bis 10 m lang und 2–4 m tief. Das „Schlafzimmer“ ist mit bis zu 1,5 m Durchmesser am größten. Dahinein bringt der Dachs trockenes Laub, Gras und Moos. In der Nähe des Baus befindet sich eine Latrine, wo sich der Dachs entleert. Die Latrine kann auch innerhalb des Dachsbaus sein. Dachse leben oft in Familiengemeinschaften.

Der Dachs kann bis zu 15 Jahren leben, es erreichen aber leider so viel wie 35 % nur drei Jahre. Seine größten natürlichen Feinde sind der Wolf und der Luchs.

 

 

 

 

 

HABEN SIE GEWUSST, DASS EIN DACHSBAU SO LANGE WIE 100 JAHRE BENUTZT WERDEN KANN UND DASS DIE GESAMTHEIT DER GÄNGE IN EINIGEN FÄLLEN BIS ZU 300 M BETRÄGT?

Igel

(Erinaceus europaeus)

Igel sind eine sehr alte Tiergruppe. Ihre Vorfahren sind nämlich bereits nach dem Aussterben der Dinosaurier zum Vorschein gekommen. Der Igel hat sich in den letzten 15 Millionen Jahren nur wenig verändert. Es gibt 15 Igelarten auf der Erde, davon nur zwei in Europa.

Der Igel erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 22–30 cm und ein Gewicht von 500–1.900 Gramm. Sein Bauch weist das typische graubraune Fell aus, während sich auf seinem Rücken die auffälligen Stacheln befinden. Das Weibchen wirft 2–10 blinde Igelchen, deren Fell und Stacheln weich sind. Die Jungigel ernähren sich 3–4 Wochen bei ihrer Mutter und können nach zwei Wochen sehen. Eine große Rolle bei ihrer Entwicklung hat auch das Männchen. Nach sechs Wochen sind sie selbstständig.

In gefährlichen Situationen flieht der Igel nicht, sondern er rollt sich zu einer Stachelkugel ein. Deswegen und wegen seiner Langsamkeit gilt der Igel als eines der am häufigsten überfahrenen Tiere.

 

DER IGEL KANN IN EINER NACHT MÜHELOS 3–4 KM ZURÜCKLEGEN. ER KANN AUCH 20-25 KM/H LAUFEN.

WENN SIE EINEM BEGEGNEN, BIETEN SIE IHM KEINE MILCH EIN, DENN SIE IST FÜR IHN LEBENSBEDROHLICH! 

11

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Die unschätzbare Bedeutung des Waldes

Der Wald

In der fernen Vergangenheit war das slowenische Gebiet bis etwa 1.800 m Höhe mit Wald überwuchert. Nachdem die ersten Einwohner sich angesiedelt hatten, begann der Wald zu schrumpfen. Die ersten Ansiedler nutzten Holz als Baumaterial, Heizung, Kochwerkzeug und mehr.

Der Wald Krakovski gozd ist der niedrigste Tiefland-Auenwald in Slowenien. Sein Innenteil, wo hundertjährige Eichen wachsen, ist besonders interessant und auch geschützt.

Indem der Wald geschrumpft wurde, bekamen die Menschen mehr Ackerland zur Verfügung.

Die am häufigsten vorkommenden Baumarten hier sind die Buche und die Fichte. Es sind auch ein paar fremde Baumarten zu finden, die von anderswo gebracht wurden.

Wälder sind komplexe Ökosysteme, wo Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen leben. Sie spielen in unserer Umwelt eine wichtige Rolle, denn sie filtern das Wasser und die Luft, verhindern Erosion und beleben den Artenreichtum. Sie tragen auch zur nachhaltigen Versorgung mit natürlichen Rohstoffen bei und ermöglichen Verdienst auf dem Land.

Holz aus Wäldern, wo man nachhaltig wirtschaftet, ist ein unentbehrliches erneuerbares Baumaterial. Der Wald ist auch ein Ort, wo man sich entspannen und die Natur erleben kann. Außerdem ist er in den folgenden Bereichen von großer Bedeutung: Schutz, Klima, Hydrologie, Biotope, Lehre, Gesundheit, Erkundung, Ästhetik … 

Bis 2030 soll über 70 Prozent der Weltbevölkerung in Stätten leben. Stadtwälder werden also für viele die einzige Möglichkeit darstellen, in Kontakt mit der Natur kommen zu können. Das ist besonders für Kinder wichtig, denn sie können nur in der Natur den Sinn entwickeln, sie zu schützen. Jeden 21. März feiern wir auf die Veranlassung der Vereinten Nationen den Internationalen Tag des Waldes.

Der Forstzug

Der Forstzug ist eine Forststraße, die vor allem für Waldbewirtschaftung geeignet ist. Forstzüge sind bis zu 3,5 m breit und eignen sich in erster Linie für das Ernten von Holz mit Erntemaschinen.

Der Traktor mit dem Anhänger und Forstkran ist bereit für das Abtransport des Holzes. Der Forstzug ist so angelegt, dass die Traktoren an bestimmten Stellen sicher wenden können.

In Slowenien wird das meiste Holz neben der Forststraße mit Traktoren gezogen, an Stellen auch mit Pferden. Man darf nicht überall im Wald mit dem Traktor fahren, denn ansonsten wird der Boden zu verdichtet und die jungen (und hochgewachsenen) Bäume beschädigt.

Forstzüge bieten zahlreiche Vorteile: Langfristig wird die Holzernte billiger, die Arbeitssicherheit wird wesentlich erhöht, die Orientierung im Wald wird besser.

Forstzüge eignen sich auch für andere Zwecke wie Brandschutz, Jagd, Reiten, Spaziergänge …

WALDARBEIT IST SEHR ANSPURCHSVOLL UND GEFÄHRLICH.

DESWEGEN SOLL MAN DABEI SEIN ERFAHRUNGSNIVEAU BEDENKEN UND ÜBER GEEIGNETE FORSTTECHNIK VERFÜGEN.

12

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Ein interessanter Vertreter der Amphibien

Feuersalamander

(Salamandra salamandra)

Er ist eine Amphibie, die normalerweise die Größe von 11 bis 20 cm erreicht. Weibchen sind im Allgemeinen dicker und größer als Männchen. Er ist schwarz mit gelben Flecken auf dem Rücken und den Hüften. Jeder Feuersalamander hat einzigartig verstreute gelbe Flecken, die ihn erkennen lassen.

Er hat ausgeprägte Ohrdrüsen (Parotiden) hinter den Augen, die immer pigmentiert sind. Er bleibt oft in der Nähe von sauberen Bächen und kleineren sauerstoffreichen Tümpeln, in denen die Weibchen ihre Larven ablegen.

Erwachsene Salamander leben an Land, doch bei trockenem Wetter verstecken sie sich unter toten Baumstämmen, unter Stümpfen oder Steinen. Selbst Löcher in Baumwurzeln oder ähnliche Spalten sind ein willkommener Zufluchtsort für sie. Abends oder an Regentagen kriechen sie auf dem Waldboden, um nach Nahrung oder nach einem Partner zu suchen. Sie ernähren sich von Tieren, die kleiner sind als sie selbst (Regenwürmer, Insekten, Schnecken).

Die Feuersalamander sind lebendgebärende Tiere und legen im Gegensatz zu den meisten slowenischen Amphibien keine Eier, sondern bereits gut entwickelte Larven.

WUSSTEN SIE SCHON, DASS DER FEUERSALAMANDER SEINE ORGANE REGENERIEREN KANN?

ER KANN EIN VERLORENES BEIN UND AUCH KOMPLEXERE ORGANE WIE NIEREN, AUGEN UND GANZES HERZ NACHWACHSEN. ER LEBT DURCHSCHNITTLICH MEHR ALS 20 JAHRE.

Europäischer Laubfrosch

(Hyla arborea)

Er ist ein kleiner 3 bis 5 cm langer hellgrüner Frosch. Er hat einen kleinen Kopf mit großen Augen, horizontale ovale Pupillen und ein kleines rundes Trommelfell. Von den Nasenlöchern über die Augen und das Trommelfell und der Flanken entlang zieht sich ein schmaler dunkelbrauner Streifen. Er kann die Hautfarbe der Farbe des Untergrundes anpassen.

Unmittelbar nach dem Winterschlaf kann er sogar eine bräunlich-graue Farbe haben. Der Bauch ist weißlich, ebenso wie die Kehle bei Weibchen. Die Kehle der Männchen ist gelb bis gelbbraun gefärbt, was das einzige Zeichen ist, anhand dessen sich Männchen zuverlässig von Weibchen unterschieden lassen.

Der Laubforsch ist ein großartiger Kletterer. Geschicktes und sicheres Klettern wird durch seine dünnen, schlanken Beine und rundlichen Haftballen an seinen Fingerspitzen ermöglicht. In Slowenien ist er in der Regel bis zu 800 m über dem Meeresspiegel verbreitet. Er ist meistens tagsüber aktiv, nur die Ruferzeugung und Paarung finden nach Sonnenuntergang statt. Er hält sich oft in den Büschen und Baumwipfeln auf, wobei nur die Männchen einige Meter hoch klettern können und gut versteckt nach Insekten lauern.

In Slowenien ist der Europäische Laubforsch geschützt und wurde in der Roten Liste gefährdeten Arten aufgeführt.

 

INTERESSANT! TROTZ SEINER GRÖSSE (3-5 CM) IST ER DER LAUTESTE FROSCH IN SLOWENIEN.

13

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Quelle von Podlomščica

Besonderheiten der Karstlandschaft

Karbonatgesteine ​​wie Kalke ​​und Dolomite bilden Karstgrundwasserleiter. Aufgrund der Lösungsprozesse und der daraus resultierenden Porosität (sog. Hohlraumvolumen) der Gesteine ​​sinkt das Regenwasser auf einer solchen Oberfläche sofort (s. g. autogene Versorgung), weiterhin fließen auch unterirdische Flüsse hinein (s. g. allogene Versorgung). Das Grundwasser sammelt sich in größeren Bächen und fließt weiter durch Karsthöhlen Richtung Quellen.

Karstquellen sind natürliche Wasserabflüsse aus Karstgrundwasserleitern. Im Laufe der Jahrtausende spielten sie eine äußerst wichtige Rolle bei der Wasserversorgung, Bewässerung und Stromerzeugung. Sie sind auch wegen der großen Vielfalt und der einzigartigen Biodiversität der Grundwasserökosysteme wichtig. Karstquellen zeichnen sich durch große Strömungsschwankungen, hohe Anfälligkeit für Niederschläge und gelegentliche Trübungen bei Hochwasser aus.

Podlomščica

Podlomščica hat typische Eigenschaften einer Karstquelle. Es quellt im Zatrepna-Tal in der Nähe des Weilers Podlom, wo einst zwei Mühlen standen. Am rechten Ufer des Baches befinden sich mehrere kleinere permanente und gelegentliche Quellen, die dort entstehen, wo Kalkstein in Kontakt mit weniger durchlässigen Gesteinen kommt.

Die Wassertemperatur ist relativ stabil (~ 9,7 °C). Die Strömungen und ebenfalls die Trübung können nach stärkeren Niederschlägen rasch zunehmen. Bei niedrigem Wasserstand an der Quelle fließen nur wenige L / s an die Oberfläche; bei hohem Wasserstand überschreiten die Durchflussmengen jedoch 1,5 m3 / s. Zu dieser Zeit wird die Straße, die den Bauernhof nebst der Quelle mit Spodnja Slivnica verbindet, oft überflutet.

Podlom wird mit Wasser aus den Gebieten südlich der Quelle und aus dem Sinkloch Močila pri Lipljenah besorgt.

Podlomščica fließt zusammen mit zahlreichen Karstzuflüssen aus dem Westen und Südwesten in Richtung Grosupeljsko polje, wo sich Bičje und Grosupeljščica anschließen. Dieses Gewässer fließt zusammen unter dem gebräuchlichen Namen Dobravka nach Radensko polje. Zelenka entspringt am westlichen Rand von Radensko polje und Šica am südlichen Rand. Šica erhält Wasser aus Dobrepolje. Bei niedrigem bis mittlerem Wasserstand fließt das Wasser von Felder direkt in Richtung der Krka-Quellen und bei hohem Wasserstand fließt es über Lučki dol.

WUSSTEN SIE SCHON, DASS FAST DIE HÄLFTE DES GEBIETS SLOWENIENS VON KARBONATGESTEINEN ABGEDECKT IST UND DASS KARST-WASSERRESSOURCEN DIE HÄLFTE DES SLOWENISCHEN TRINKWASSERRESSOURCEN AUSMACHEN?

WICHTIGE SLOWENISCHE FLÜSSE, DIE IM KARST QUELLEN, WERDEN MIT WASSER VON KARSTGRUNDWASSERLEITERN VERSORGT (SAVA DOLINKA, SAVA BOHINJKA, SOČA, LJUBLJANICA UND ANDERE). DIE DANUBE, EUROPAS ZWEITGRÖSSTER FLUSS, QUELLT AUCH IN ZWEI KARSTQUELLEN NAMENS BREG UND BRIGACH IN SCHWARZWALD.

14

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Ein schüchterner Pflanzenfresser

Reh

(Capreolus capreolus)

Das Reh ist die kleinste Art der Hirsche, die in Slowenien lebt. Die Schulterhöhe des Hirsches liegt zwischen 90 und 95 cm. Ausgewachsenes Tier ist einen guten Meter lang. Sein Schwanz ist sehr kurz mit einem weißen Fleck. Rehe benutzen diesen Fleck, um in der Herde und auch mit den Raubtieren zu kommunizieren. Der weiße Fleck auf dem erhobenen Schwanz warnt die anderen Tiere in der Herde vor der Gefahr und signalisiert dem Raubtier, dass es schon entdeckt wurde.

Der Kopf des Rehbockes ist mit Geweih geschmückt, das im Herbst abfällt, aber bis zum Frühjahr nachwächst. Ricken (Geißen) haben kein Geweih. Rehe leben in kleinen Gruppen – Herden; alte Männchen werden solitär. In der Dämmerung können wir das Fiepen (bzw. das Brüllen) eines Rehbockes aus einem Wald in der Nähe hören. Die bedeutsamen Prädatoren von Hirschen in der natürlichen Umgebung sind der Luchs und der Wolf.

Das Rehkitz geht erst nach drei Tagen spazieren. Es bleibt lange in der Deckung zurück und folgt seiner Mutter nicht. Da seine äußeren Drüsen noch nicht funktionieren, ist es für Raubtiere schwer zu erkennen. Bis seiner sechsten Woche hat das Kitz weiße Flecken auf dem Körper. In den ersten Wochen wird es ausschließlich mit Milch gefüttert und mindestens zehnmal täglich gesäugt.

Ein neugeborenes Rehkitz wartet auf die Rückkehr des Muttertiers. Selbst wenn es erwachsen wird, hält es sich in der gleichen Gegend auf, normalerweise wo es geboren wurde.

VORSICHT MIT IHREM HANDELN UND SCHNELLEN REAKTIONEN! WENN SIE EIN REHKITZ IN GRAS ODER IN BLÄTTERN ENTDECKEN, LASSEN SIE ES IN RUHE. SEINE MUTTER IST IN DER NÄHE UND WIRD BALD ZURÜCKKEHREHN UND SICH UM ES KÜMMERN.

Rothirsch

(Cervus elaphus)

Der Rothirsch ist besonders in der Dämmerung und in der Nacht aktiv. Tagsüber ruht er im Schutz der Bäume. In der Abenddämmerung grast er auf der Weide. Es geht um die größte Hirschart Sloweniens mit einer Schulterhöhe von 150 cm. Er ernährt sich hauptsächlich von Gräsern, Samen und Früchten. Im Winter kann er Nadelbäume äsen und Baumrinde schälen. Männchen sind durch ein mächtiges Geweih von Weibchen zu trennen.

Hirsche sind Rudeltiere. Weibliche Tiere (Hirschkühe) knüpfen Kontakte mit Jungtieren (Kälbern). Männliche Rothirsche bilden im Winter ihre Rudel oder sind Einzelgänger. Hirschrudel lösen sich zu Beginn der Paarung (Brunft) auf, das heißt im September, wenn sie versuchen, in ihren Kämpfen so viele Hirschkühe wie möglich für sich zu gewinnen. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Hirsches in freier Wildbahn beträgt 5-6 Jahre, er kann aber auch das Alter von 20 Jahren erreichen. Sein natürlicher Feind ist der Wolf.

Im 19. Jahrhundert wurden einheimische Hirsche in Slowenien praktisch ausgerottet. Ende des 19. Jahrhunderts wurden in Krain und der Steiermark einige Pferche gebaut, aus denen die meisten heutigen Hirsche stammen.

Hirschkühe und Kälber im Sommerfell. Das Fell der Kälber ist mit weißen Flecken bis zum Alter von sechs Monaten gefärbt.

DAS GEWEIH BEGINNT SICH NACH ZWEI JAHREN DES LEBENS IM FRÜHJAHR ZU BILDEN. DIE GEWEIHSTANGEN WERDEN IM FRÜHJAHR ABGEWORFEN. JEDES NÄCHSTE JAHR WÄCHST EIN NEUES GEWEIH MIT MEHREREN GEWEIGSTANGEN ZU IHM. DESHALB IST DAS GEWEIH EINES ALTEN HIRSCHES DAS STÄRKSTE.

15

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Die lauten Vögel unserer Wälder

Buntspecht

(Dendrocopos major)

Die Besonderheit aller Spechte, neben ihrem Wendehals, ist Klettern und Erstellung von Löchern in Baumstämmen. Ihre Anatomie ist ihrem Lebensstil angepasst – sie haben kräftige Beine und mobile Zehen mit spitzen und starken Krallen. Zwei Krallen zeigen nach vorne und zwei nach hinten. Einzigartig sind auch der meißel- oder ahlenförmige Schnabel und der Schädel, der zusammen mit den Nackenmuskeln das durch Schnabelschläge entstandene Trommeln absorbiert. Spechte sind Höhlenbrüter, das heißt sie zimmern die Bruthöhlen selbst.

Der Buntspecht kommt unter den europäischen Spechten am häufigsten vor. Das Männchen kann man vom Weibchen durch seinen roten Genickfleck unterscheiden. Die Jungen hingegen haben einen typischen roten Scheitel. Buntspechte sind bei Tage aktiv, und zwar sie klettern auf Baumstämmen und suchen nach Essen. Außer Insekten, die sie auf Ästen finden, suchen sie auch nach deren Larven, die in morschem Holz leben. Um diese zu erreichen verwenden sie ihre lange Zunge.

Man kann oft beobachten, wie der Buntspecht einige Minuten stillsteht und seinen Kopf dreht, indem er sein Ohr an den Stamm lehnt. Er hat nämlich hervorragendes Hörvermögen, womit er die kleinsten Bewegungen der Larven durch die Borge hören kann.

Die Augen des Buntspechts haben eine besondere Augenhaut, die sie deckt und vor Holzpartikeln schützt.

 

HABEN SIE GEWUSST, DASS DER BUNTSPECHT DEN STAMM MIT SEINEM SCHNABEL SO OFT WIE 12.000 MAL PRO TAG SCHLÄGT? ZU DIESEM ZWECK HAT SICH SEIN KÖRPER BESONDERS ANGEPASST.

Waldkauz

(Strix aluco)

Der Waldkauz ist die häufigste und bekannteste Eulenart in Slowenien. Er soll die beste Nachtsicht unter allen Vogelarten haben. In seinen großen dunklen Augen (in der Netzhaut) befinden sich mehr als 56.000 Lichtrezeptoren pro Quadratmillimeter. Er lebt im Nadel- und Laubwald, in Obstgärten und allgemein an Orten mit altem Baumbestand.

Er fängt nachts und ernährt sich üblicherweise mit Mäusen und anderen kleinen Nagetieren, gelegentlich aber auch mit kleinen Vögeln, Fröschen, Regenwürmern und Insekten.

Er nistet in Baumhöhlen von Februar bis Juni.

Er erreicht eine Größe von 37–43 cm und eine Flügelspannweite von 96–104 cm. In der Nacht und in der Dämmerung gibt er bezeichnende Rufe von sich. Der typische Ruf des Waldkauzes ist das „Kuwitt“, bei Männchen kommt auch das dumpfe „Huh-hu“ und ein paar Sekunden später ein gesungenes „hu-u-u-u-u-u“ vor.

Er wird durch die Chemisierung der Landwirtschaft und übermäßige Abholzung gefährdet, denn deswegen besteht ein Mangel an Nistplätzen (größeren Baumhöhlen). Aus diesem Grund ist es notwendig, geeignete Nistkästen zu bauen, in die 15–20 cm Stroh, Sägemehl oder Heu gestopft wird.

DAS GEFIEDER DES WALDKAUZES IST MIT ZUSÄTZLICHER DAUNE VERSTÄRKT, MIT DER ER UNHÖRBAR FLIEGEN UND SEINE BEUTE GUT VERFOLGEN KANN.

16

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Großer Wald pelzig

Braunbär

(Ursus arctos)

Der Braunbär ist der größte Vertreter der Raubtiere. Sein Körper ist kräftig und stämmig. Beim Gehen wird sein Fuß mit der ganzen Sohle aufgesetzt. Sein Fell ist üblicherweise braun, die Farbe kann aber variieren. Das Fell kann nämlich auch hell (z.B. gelblich) oder dunkel bzw. schwarzbraun sein.

Ein erwachsenes Weibchen ist im Durchschnitt 150 cm lang und 70 cm hoch. Männchen hingegen sind 180 cm lang und 85 cm hoch.

Im Januar wirft die Bärenmutter 1–4 Jungtiere. Neugeborene wiegen ca. 0,5 kg. Erwachsene Weibchen wiegen 85–160 kg, während Männchen zwischen 130 und 260 kg, selten auch bis 350 kg wiegen.

Der Bär attackiert den Menschen extrem selten. Unangenehme Situationen kann man vermeiden, indem man Folgendes befolgt:

  • In potenziellen Bärengebieten mit der Stimme auf Ihre Anwesenheit hinweisen.
  • Hunde an der Leine führen!
  • Sich nie Bärenjungen nähern.
  • Sich nie einer Bärenhöhle nähern.
  • Nie vor einem Bären weglaufen oder auf einen Baum klettern.
  • Falls Sie sich in unmittelbarer Nähe eines Bären (oder einer Bärenmutter mit Jungen) vorfinden, kommen Sie zum Stehen, bleiben Sie ruhig und gehen Sie ohne plötzliche Bewegungen und Schreien davon. Bei einem Bärenangriff verteidigen Sie sich nie.
HABEN SIE GEWUSST, DASS DER GERUCHSSINN EINES BÄREN HUNDERTMAL SCHÄRFER IST ALS DER EINES MENSCHEN?

Wildschwein

(Sus scrofa)

Das Wildschwein ist ein vorsichtiges und vernünftiges Tier. Am aktivsten ist es in der Nacht. Es ist ein Allesfresser. Seine Ernährung besteht meistens aus Wurzeln und Früchten. Es durchwühlt den Boden nach Wirbellosen und nimmt auch Aas gerne an. Schweine und junge Tiere sammeln sich in Rudeln, die in dieser Umgebung 10–30 Tiere umfassen. Erwachsene Schweine sind Einzelgänger und nähern sich dem Rudel nur in der Paarungszeit an.

Das Weibchen wirft bis zehn Jungtiere. Es überleben bestenfalls acht, da die Sau acht Zitzen hat. In dieser Zeit verlässt das Schwein die Gruppe und bildet aus Pflanzen und Haar ein Nest.

Wildschweine leben 8–10 Jahre. Ihr wichtigster natürlicher Feind ist der Wolf, der sie besonders in tiefem Schnee bedroht.

17

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Jäger und ihre Mission

Einmal jagen...

Steinzeitmenschen lebten von der Jagd und dem Sammeln. Die ersten Waffen bestanden aus Holz und Stein. Später begannen sie, Tierknochen und Geweih zu verarbeiten. Im Laufe der Jahrtausende perfektionierten sie die Technik der Werkzeugherstellung. Sie stellten Äxte, Speere, Lanzen, Keulen und ähnliche Waffen her, um größere Tiere zu jagen.

Eiszeitjäger jagten eine Vielzahl von Tieren. Einige Tiere sind ausgestorben (Mammuts, Nashörner, Höhlenbären, Riesenhirsche und Auerochsen). Andere Tiere zogen sich am Ende der Eiszeit in den hohen Norden Europas zurück: Rentiere, Vielfraße, Moschusochsen, Elche, Bisons.

Durch die soziale Schichtung behielten sich die oberen Schichten der Bevölkerung das ausschließliche Jagdrecht vor. Die Jagd wurde so zum Zeitvertreib des Adels; für die Unterschichten wurde sie größtenteils verboten. Deshalb kam es zu unbefugter Jagd. Die Wilderer mussten geheim jagen, um ihre bescheidene Ernährung zu verbessern. Die Strafen für sie waren streng und grausam.

Die Jagdmethoden änderten sich bis zum Aufkommen der Feuerwaffen nicht wesentlich: Nur die Spitzen der Speere, Pfeile und Äxte sowie der Messer wurden aus Metall anstelle von Knochen und Stein erstellt. Vor weniger als 200 Jahren wurden Bären in der Bovec-Region mit kalten Waffen gejagt, und der unglückliche Tožbar, der mit einer Axt bewaffnet war, verlor bei dieser Jagd seinen Unterkiefer.

WUSSTEN SIE SCHON, DASS ES BEI DER JAGD NICHT NUR UM DAS ÜBERLEBEN GING, SONDERN AUCH UM KUNST?

ALS DAS ÄLTESTE BEKANNTE MUSIKINSTRUMENT IN EUROPA GILT EINE KNOCHENFLÖTE AUS BÄRENKNOCHEN, DIE IN DEN HÖHLEN NAMENS DIVJE BABE (DEUTSCH: WILDE WEIBER) IN DER NÄHE VON IDRIJA AUSGEGRABEN WURDEN.

...und heute

Die Jagd ist von großer Bedeutung für die Entwicklung der Menschen und die Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts. Gäbe es keine Jäger, würden die Zahlen einiger Tierarten deutlich wachsen, was zur Entwicklung vieler Krankheiten führen würde, die auch für den Menschen gefährlich sind. Jäger stellen so ein Gleichgewicht in der Natur her. Es ist falsch zu vermuten, dass Jäger Tiere nur jagen und töten. In kalten Wintern und heißen und trockenen Sommern sorgen Jäger dafür, dass Tiere mit Futter und Wasser versorgt bleiben. Gäbe es keine Jäger, würden Viele wilde Tiere nicht überleben.

Nachhaltiges Management und Schutz von Wildtieren war schon immer ein professioneller und ethischer Ansatz der Jäger. In den slowenischen Wäldern finden wir daher immer noch Wölfe, Bären oder Luchse – Wild, das in weiten Teilen Europas bereits verschwunden ist. In Slowenien wird das Wild innerhalb von Jagdorganisationen (Jagdfamilien, dem slowenischen Jagdverband, Jagdgebieten für besondere Zwecke, öffentlichen Instituten und regionalen Jagdverbände und Managern von Jagdgebieten für besondere Zwecke) nachhaltig verwaltet.

Das Gebiet, auf dem der Lehrpfad Auf den Spuren des Eisvogels verläuft, wird von der Taborska jama-Jagdfamilie verwaltet.

 

18

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Gefährdeter und versicherter Vertreter des Tieres

Wolf

(Canis lupus)

Der Wolf ist eines der verbreitetsten Säugetiere auf der Welt. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde er in Zentral- und Nordeuropa völlig ausgerottet. In den letzten zwei Jahrzenten steigt und verbreitet sich die Wolfspopulation auf natürliche Weise. In Slowenien war der Wolf nie wirklich ausgerottet, weshalb die heutige slowenische Wolfspopulation eine der wenigen autochthonen auf europäischem Gebiet ist. Seitdem der Wolf völlig unter Schutz steht, steigt die Anzahl der Wölfe an.

Für den Wolf ist der Familiensinn bezeichnend. Ein Paar mit Jungen ist während der Wurfzeit eng verbunden. Das Männchen bringt das Futter für die Mutter und die Jungen und lässt es in der Nähe der Höhle. Später bringt auch das Weibchen das Essen.

In einem Wolfsrudel gibt es 2–20 Wölfe, am häufigsten 5–8. Es besteht aus dem dominierenden Elternpaar und dessen Nachkommen.

Der Wolf hat einen 100–120 cm langen Körper, seine Schulterhöhe beträgt 45–75 cm. Die Männchen sind bis zu einem Drittel größer als die Weibchen. Erwachsene Wölfe wiegen bis zu 80 kg. Sie sind gute und ausdauernde Läufer. Im Gegensatz zum Hund hat der Wolf auf der Elle einen 10 cm langen und 2 cm breiten schwarzen Streifen.

DER WOLF IST DER VORFAHR DES HAUSHUNDES. ER WURDE BEREITS IN DER JUNGSTEINZEIT DOMESTIZIERT.

FÜR DEN MENSCHEN IST ER NICHT GEFÄHRLICH. TROTZDEM WURDE ER IN EUROPA VERTRIEBEN UND AUF EINIGEN GROSSEN GEBIETEN SOGAR VOLLKOMMEN AUSGEROTTET.

Luchs

(Lynx lynx)

Der Luchs ist ein seltenes, schüchternes Tier und die am stärksten gefährdete Säugetierart in Slowenien. Nur wenige sehen ihn im Freien, da er die meiste Zeit nachts jagt und tagsüber ruht. Obwohl die Anzahl der Luchse heute stabil sein sollte, handelt es sich immer noch um eine vom Aussterben bedrohte Art, sodass für das Schießen der Tiere eine Abschussgenehmigung erforderlich ist. Luchse sind Kurzschwanzkatzen mit hohen Beinen und Haarpinseln an den Ohrspitzen, was die anderen Katzen nicht haben.

Sein Fell ist dick mit langen und feinen Haaren. Der rotgraue Rücken ist mit braunen Flecken bestreut. Das Ende des Schwanzes ist schwarz und der Bauch weißlich. Das Haar auf seinen Wangen sieht wie ein ausgedehntes Kinn aus. Männchen sind größer und stärker als Weibchen und wiegen bis zu 50 kg. Der Luchs ist ein spezialisiertes Raubtier, das aus dem Hinterhalt jagt. Bei der Jagd verlässt er sich auf sein Seh- und Hörvermögen. Seine Lebensdauer beträgt 14-17 Jahre. Er hat keine natürlichen Feinde, hält sich jedoch vor dem Wolf zurück. Er kann seine Krallen vollständig in die Pfoten ziehen und beim Ein- und Ausatmen wie eine Katze schnurren. Sein Seh- und Hörvermögen sind außergewöhnlich, da er seine Beute bereits aus einer Entfernung von 50 m erkennen kann.

SEIN WISSENSCHAFTLICHER NAME (LYNX LYNX) IST INDO-EUROPÄISCHER HERKUNFT UND BEDEUTET „LEUCHTEN“, WAS AUF DIE REFLEKTIERENDE SCHICHT IN SEINEN AUGEN ZURÜCKFÜHRT.

IN GRIECHISCHEN, NORWEGISCHEN UND NORDAMERIKANISCHEN MYTHEN SIEHT DER LUCHS, WAS DIE ANDEREN NICHT SEHEN KÖNNEN. SO KANN ER MIT DIESER GABE DIE GEHEIMNISSE DER WELT UND DER ANDEREN DURCHSCHAUEN.

19

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

In der Bürgermeisterhöhle leben auch geschützte Tiere

Kleine Hufeisennase

(Rhinolophus hipposideros)

Sie ist eine der dreißig Fledermausarten, die in Slowenien leben. Sie überwintern in unterirdischen Höhlen und nutzen sie im Sommer als Tagesunterkünfte. Sie sind eine geschützte Tierart.

Sie lassen sich an ihrer charakteristischen Körperhaltung erkennen, da sie beim Ausruhen mit ihren Hinterbeinen von der Decke kopfüber hängen. Sie wickeln sich vollständig in ihre Flughaut ein.

Der Körper einer Kleinen Hufeisennase wird bis zu 4,5 cm groß und wiegt bis zu 10 g. Sie misst bis zu 20 cm über die offenen Flügel. Sie ähnelt auch der etwas größeren Großen Hufeisennase.

Sie sind nachtaktiv. In der Abenddämmerung fliegen sie aus der Höhle und ernähren sich von Insekten. Sie orientieren sich durch Echoortung in der Umgebung – sie stoßen Ultraschallwellen aus und die Reflexionen der Objekte werden durch ihr Hörorgan abgefangen. Auf diese Weise erkennen und erjagen sie auch ihre Beute. Kleine Hufeisennasen werden vom Menschen nicht gehört, da ihr Ruf sich im Frequenzbereich des Ultraschalls befindet.

Im Frühjahr suchen trächtige Weibchen Zuflucht auf Dachböden (in Kirchen, Glockentürmen, Betriebsgebäuden, usw.), wo sie normalerweise ein Jungtier gebären und aufziehen. In den sogenannten Wochenstuben können auch 30 bis 40 Weibchen mit ihren Jungtieren untergebracht werden.

Sie verbringen den Winter im Winterschlaf. Ihr Stoffwechsel wird stark verlangsamt. Die Körpertemperatur sinkt auf die Umgebungstemperatur. Im Winter bilden sie keine Cluster. Zwischen den einzelnen Tieren besteht immer ein Abstand von mindestens einigen cm.

 

WUSSTEN SIE,

DASS DIE KLEINE HUFEISENNASE IHREN NAMEN AUFGRUND DER HUFEISENFÖRMIGE HAUTFALTE UM IHREN MUND BEKAM?

DASS MAN MEHR ALS 1.100 FLEDERMAUSARTEN KENNT, WAS EIN VIERTEL ALLER SÄUGETIERARTEN AUF DER WELT DARSTELLT?

DASS DIE KLEINEN HUFEISENNASEN AUCH LÄNGER ALS 20 JAHRE LEBEN KÖNNEN?

Enghalskäfer

(Leptodirus hochenwartii)

Der 8 bis 11 mm große Käfer wurde 1831 in der Höhle von Postojna vom Führer Luka Čeč gefunden. Er erhielt seinen slowenischen Namen wegen seiner stäbchenförmigen Brust, die einem Hals ähnelt. Sein wissenschaftlicher Name wurde 1832 nach Graf Franz von Hohenwart, dem damaligen Kurator des Landesmuseums für Krain, gegeben.

Der Enghalskäfer ist ein echter Höhlenbewohner (Troglophil). Er hat keine Augen und kein Pigment. Die einzelnen Käfer lassen sich aufgrund unterschiedlicher Chitintöne unterscheiden. Sie sind im westlichen Dinarischen Karst endemisch, und sind vom Banjska-Plateau im Norden bis zum südlichen Velebit im Süden zu finden. Sechs Unterarten der Enghalskäfer wurden identifiziert; drei von denen leben in Slowenien.

Die Unterart Leptodirus h. schmidti lebt in der Županova jama Höhle oder im Dolenjska-Karst-Gebiet. Der Enghalskäfer ist gefährdet, da er aufgrund des begrenzten Lebensraums äußerst selten ist, obwohl die Anzahl dieser Tierart in einzelnen Höhlen groß sein kann. Er ist eine geschützte Tierart.

Er ernährt sich von Aas (von den Kadavern von Höhlenheuschrecken, Fledermäusen, und Tieren, die in die Höhle fallen) und anderen organischen Ablagerungen an den Wänden von Höhlen, wo das sickernde Regenwasser Nährstoffe ablagert. Über seine Entwicklung ist sehr wenig bekannt. Die Weibchen legen eine kleine Anzahl großer Eier. Die Larven fressen nichts und ihr erstes Schlüpfen ist bereits eine Umwandlung in ein ausgewachsenes Tier. Die Enghalskäfer leben länger als Landinsekten; wahrscheinlich mehrere Jahre.

DER ENGHALSKÄFER WURDE 1832 WISSENSCHAFTLICH BESCHRIEBEN UND ALS DIE ERSTE REIN HÖHLENLEBENDE TIERART ANERKANNT, OBWOHL DIE BESCHREIBUNG DES GROTTENOLMES EIGENTLICH ÄLTER IST (AB 1768).

20

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Stiller Flieger und Top-Raubtier

Habichtskauz

(Strix aluco)

Der Habichtskauz unterscheidet sich vom Waldkauz in dem langen Schwanz, gelben Schnabel und quer gestreiften Körper. Individuell gibt es auch dunkler gefärbte Habichtskäuze. Er ist 55–60 cm groß, seine Flügelspannweite beträgt 115–125 cm.

Er ist in Nord-, Mittel-, Süd und Osteuropa zu finden sowie in Mittelasien vom Ural bis zum Fernen Osten. Er ist beim Sonnenuntergang und knapp vor dem Sonnenaufgang aktiv, während der Erziehung der Jungen aber auch bei Tage. In Slowenien kommt er oft vor.

Er nistet in Baumhöhlen, auf abgebrochenen Bäumen und in alten Nesten größerer Waldvögel. Seine Nester sind auch in manchen Gebäuden, auf dem Boden oder auf Felssimsen zu finden. Er fängt kleine Säugetiere, Vögel, Lurche und Insekte.

Wenn es vor der Brutzeit genug Beute gibt, wird der Fang des Männchens erfolgreicher und das Weibchen legt mehr Eier ab. Auch nach der Geburt der Jungen bleibt die Priorität des Männchens die Jagd. Das größere Weibchen schützt mittlerweile die Jungen, wobei es auch für den Menschen gefährlich sein kann. Wie bei anderen Eulenarten springen auch die Jungen des Habichtskauzes aus dem Nistplatz, bevor sie fliegen.

In Slowenien ist der Habichtskauz eine gefährdete Tierart und befindet sich auf der Roten Liste der gefährdeten Brutvögel Sloweniens.

Er ist empfindlich gegen die Fällung von dicken und alten Bäumen sowie gegen irgendwelche Waldarbeiten während der Nistzeit. Um ihn zu schützen baut man Nistkästen, die zum Glück akzeptiert werden.

WOHER DER SLOWENISCHE NAME KOZAČA?

DER SLOWENISCHE NATURWISSENSCHAFTLER UND SCHRIFTSTELLER FRAN ERJAVEC (1834–1887) BENANNTE DEN HABICHTSKAUZ KOZAČA, WEIL ER WIE EINE ZIEGE (SLOW. KOZA) MECKERN SOLL.

Habicht

(Accipiter gentilis)

Dieser mittelgroße Greifvogel, bei dem das Weibchen mit guten 60 cm um ein Drittel größer als das Männchen ist, ist ein hervorragender Räuber. Seine Flügelspannweite beträgt 100–130 cm.

In Slowenien kommt der Habicht häufig vor; er nistet in Wäldern, in denen es Lichtungen, Moraste und Fahrwege gibt. Die Lichtungen erleichtern seine Jagd und den Zugang zum Nestplatz. Er baut sein Nest normalerweise in der Baumkrone einer üppigen Buche und bleibt dort mehrere Jahre. In dieser Zeit ergänzt er ihn auch. Das Männchen sorgt alleine für das Weibchen und für die Jungen, bis sie drei Wochen alt sind.

Oft überfliegt er die Gegend und beobachtet die Welt unter ihm. Seine Sehkraft ist achtmal besser als die des Menschen. Wenn er ein passendes Opfer erspäht, stürzt er wortwörtlich darauf ab. Diese Jagdart kennen auch Heimtiere, besonders Hennen und sogar einige Katzen, die gelegentlich auch zur Beute des Habichts werden. Lieber greift er aber aus der Lauer an.

Für den Habicht ist es typisch, dass er das Jagdgebiet direkt über dem Boden überfliegt.

Auch der Habicht befindet sich auf der Roten Liste der gefährdeten Brutvögel Sloweniens. Am meisten wird er von der Wilderei und der Chemisierung der Landwirtschaft gefährdet. Die vergifteten Feldtiere kann er zwar einfacher fangen, er wird aber dadurch leider auch selbst vergiftet.

HABICHTE SIND VÖGEL, DIE IHR TERRITORIUM STARK VERTEIDIGEN. DEN NESTPLATZ BAUEN SIE HOCH IN DER BAUMKRONE UND IMMER MINDESTENS 1 KM VON EINEM ANDEREN HABICHT-NESTPLATZ ENTFERNT.

NEHMEN SIE SICH ZEIT UND BEOBACHTEN SIE DIE BAUMKRONEN. WAS ALLES DA OBEN PASSIERT!

21

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Siebenschläfer und Siebenschläfer-Jagd

Siebenschläfer

(Glis glis)

Erwachsene Tiere sind 16 bis 18 cm lang und der Schwanz ist 13 bis 15 cm. Sie wiegen irgendwo um 500 g. Die Lebensdauer eines Siebenschläfers sollte 5 bis 7 Jahre betragen. Die Siebenschläfer wurden erst 1766 wissenschaftlich dokumentiert. Die Besonderheit dabei ist, dass die Siebenschläfer die einzige Säugetierart sind, deren wissenschaftlicher Name von einem Exemplar aus dem slowenischen Gebiet stammt.

Siebenschläfer halten Winterschlaf, aus dem sie Ende April oder sogar Anfang Juni aufwachen. Männchen wachen immer zuerst auf. Sie verlieren im Winterschlaf (bzw. Hibernation) 35-50 Prozent ihres Körpergewichts. Sie leben in Gruppen, in Erdlöchern und Baumhöhlen. In Jahren, in denen Buchen oder Eichen keine Früchte tragen, vermehren sich Siebenschläfer nicht.

 

Im Sommer, wenn die Tage trocken sind, schlafen sie auch in leeren Vogelnestern. Wenn es jedoch sehr heiß ist, kriechen sie unter den Wurzeln von Bäumen. Männchen, insbesondere ältere Männchen, sind solitär.

Die Siebenschläfer ernähren sich von Früchten und Samen; sie mögen Bucheckern, Flügelnüsse und Haselnüsse. Wenn Futter knapp wird, ernähren sie sich auch von Eicheln und Tannen- und Fichtensamen.

Die Siebenschläfer haben viele Feinde in der Natur: Eulen, Hermeline, Marder, Frettchen, Wiesel, Wildkatzen und natürlich Menschen. Bereits 1240 gibt es erste Berichte über die Jagd auf diese Tiere.

Sie werden von Schlangen, Mardern, Wieseln und Raubvögeln bedroht. Eulen sind für sie besonders gefährlich – nämlich der Uhu, der Habichtskauz und der Waldkauz.

WUSSTEN SIE SCHON, DASS BILCHE FLEXIBLER ALS EICHHÖRNCHEN SEIN SOLLTEN?

SIE KÖNNEN 7 BIS 10 METER WEIT SPRINGEN.

Siebenschläfer-jagd

In Slowenien war Siebenschläfer-Jagd einst eine bedeutsame Tradition, die praktisch nirgendwo anders in Europa zu finden war. Die ersten Belege über die Jagd und den Verzehr von Siebenschläfern reichen ins Jahr 1240 zurück, während sich die ersten Fronbauer damit in Senožeče beschäftigt haben sollen (1460).

Kupferstich „Der Teufel hütet Siebenschläfer“ – J. W. Valvasors Slava vojvodine Kranjske (Die Ehre des Herzogtums Crain) 1689

Valvasor konnte sich die plötzlichen Anstiege der Siebenschläfer-Zahlen, die in Wahrheit die Folge einer guten Buchenernte waren, nicht anders erklären, als dass sie vom Teufel gekommen waren.

 

Ein Jäger fing in einer Nacht nur mit Fallen etwa hundert Siebenschläfer. Mit einer kastenförmigen Falle fing er sogar ca. sechzig mehr. Auf diese Art wurden um 1873 in den Regionen Notranjska und Dolenjska in einem einzigen Jahr so viel wie 800.000 Siebenschläfer gefangen.

Siebenschläfer-Jagd bleibt bis zum heutigen Tag Teil der Tradition. Es gibt sowohl Befürworter, die sie erhalten möchten, als auch scharfe Gegner, die sich für ihr Verbot einsetzen.

22

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Außergewöhnliches Sehen und Hören und scharfe Krallen

Schleiereule

(Tyto alba)

Die Schleiereule kommt von allen Eulenarten weltweit am häufigsten vor. Sie ist 29–44 cm groß. Sie hat ein helles herzförmiges Gesicht und dunkle Augen, mit Federn bedeckte Beine und einen kurzen Schwanz. Sie nistet auf Dachböden, in Baumhöhlen und in Nistkästen. Wenn viel Futter zur Verfügung steht, hat sie im Jahr bis zwei Brüte mit 4–7 Eiern. Wenn es hingegen nicht viel Essen gibt, nistet sie nicht. Die Jungen werden vom Weibchen gefüttert, und zwar mit der Beute, die vom Männchen gefangen wird. Die Jungeulen können nach 60 Tagen fliegen, sie halten sich aber immer noch in der Nähe des Nests auf. Ihnen entspricht ein warmes Klima mit milden Wintern. Sie leben in Kirchtürmen, Scheunen und verfallenen Gebäuden in der Nähe von Wiesen, wo es viele kleine Säugetiere gibt, mit denen sie sich ernähren.

Die Schleiereule ist fast überall in der Welt zu finden. In Europa ist sie allgemein verbreitet und kommt stellenweise oft vor. In Slowenien findet man sie selten. In den Niederungen nisten 50–100 Paare, die Anzahl wird aber geringer. Sie wird von der Nutzung chemischer Verfahren in der landwirtschaftlichen Produktion und vom Verkehr gefährdet. Auf der Roten Liste der gefährdeten Brutvögel ist sie als kritisch gefährdet belegt.

Außerdem wird sie auch vom Umbau alter Objekte und Kirchen gefährdet. Indem Kirchtürme mit Netzen gesperrt werden, verlieren die Schleiereulen Nistplätze. Zum Glück nehmen sie Nistkästen an, die für die Erhaltung und Vervielfältigung der Schleiereule unentbehrlich sind.

DIE SCHLEIEREULE HAT NICHT NUR SEHR GUTES SEHVERMÖGEN, SONDERN AUCH HERVORRGANEDES HÖRVERMÖGEN.

IHRE OHREN BEFINDEN SICH NICHT AUF DERSELBEN HÖHE. IHR GESICHTSSCHLEIER ERMÖGLICHT RADARARTIGE SCHALLSAMMLUNG.

Mäusebussard

(Buteo buteo)

Der Mäusebussard ist der am meisten verbreitete Greifvogel in Mitteleuropa. Er fliegt langsam und nutzt häufig Aufwind. Wenn er fängt, greift er sehr schnell, oft vertikal, die Beute an. Während der Segelflüge werden seine Flügel flach v-förmig aufgestellt und sein Kopf ist unter die Schultern gesenkt. Er wird 51–56 cm groß, seine Flügelspannweite beträgt 117–137 cm. Er gibt einen typischen schrillen Ruf von sich, der an das Miauen einer Katze erinnert. Er hat einen spitzen gekrümmten Schnabel, kräftige Beine mit nadelscharfen sichelförmigen Krallen und starke lange Flügel. Er fängt vor allem Mäuse, Wühlmäuse, Ratten und andere kleine Säugetiere. Auch Aas schmeckt ihm.

In den Jahren, wenn es mehrere Mäuse und Wühlmäuse gibt, hat der Mäusebussard mehrere Jungen, in den schlechteren Jahren aber weniger. Auf diese Art und Weise wird die Population der Mäusebussarde je nach verfügbarer Beute reguliert. In Slowenien ist der Mäusebussard allgemein verbreitet und nicht bedroht.

Sein Nest baut er hoch auf dem Baum aus Zweigen und trockenen Pflanzen, um Komfort und Wärme zu sichern. Den Winter verbringt er hier, wo sich ihm auch Vögel aus Nord- und Osteuropa anschließen, die wegen des kalten lokalen Winters hierhin ziehen. Nur bei extremer Kälte zieht er in niedrigere Gebiete oder nach Süden. Er ist ein typischer Einwohner der Landschaft, wo sich Wiesen, Felder und Obstgärten mit buschigen Grenzrainen, Hainen und Siedlungen verflechten. Im Wald nistet er, in freier Landschaft fängt er.

Das hervorragende Sehvermögen ermöglicht dem Mäusebussard, sein Lieblingsessen – eine Maus, Wühlmaus oder Spitzmaus – aus großer Entfernung zu merken.

DAS WEIBCHEN UND DAS ETWAS KLEINERE MÄNNCHEN KÜMMERN SICH ZUSAMMEN UM IHRE JUNGE. DAS PAAR BLEIBT ZUSAMMEN IHR GANZES LEBEN.

Das Land der Podlomarji

Das Land der Podlomarji

Willkommen im Land der geheimnisvollen Waldbewohner.

Seit die Türken in diesem Lande wüteten bis zum heutigen Tage blieben die Podlomarji (Bewohner des Weilers Podlom) den Augen des Menschen verborgen.

In jener dunklen Zeit flohen einige Familien mit ihrem ganzen Besitz zur sicheren Festung bei der örtlichen Kirche. Es wurde aber zu schnell dunkel, weshalb sie im Eichenwald übernachten mussten. Sie hatten große Angst und hofften, von den Türken nicht gefunden zu werden.

Ihr Wunsch wurde vom Zwerg namens Cer erfüllt, der ihnen auf eine zwerghafte Art und Weise half: Er machte sie unsichtbar. Die Unsichtbarkeit sollte so lange dauern, bis ihre Herzenskraft und ihr Mut so groß werden, dass sie sich vor keinem Bösen auf dieser Welt mehr fürchten.

Vor ein paar Jahren kam diese Zeit und jetzt kann man die Podlomarji tatsächlich sehen. Sie leben im Einklang mit der Natur, die ihnen seit Jahrhunderten Schutz und Nahrung bietet. Der Fuchs Podlomar, der ihnen selbstlos sein Stück des Waldes angeboten hatte, wurde zu ihrem Bürgermeister gewählt.

Sie besuchen uns immer mit einem einzigen Zweck, und zwar Leute auf einfache, allzu oft vergessene Werte hinzuweisen: selbstlose Freundschaft, die Kraft der Gemeinschaft und des guten Willens, Liebe und die Herzlichkeit des Kinderlächelns.

Zusammengefasst aus den Erzählungen über die Podlomarji

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels

CEROVO

Laut der Volksüberlieferung entstand das Dorf Cerovo, als auf dem nahe gelegenen Hügel Gradišnica ein Schloss stand, dessen Knechte ihre Wohnsitze im heutigen Cerovo bildeten. Die Dorfbewohner brachten sich im vorigen Jahrhundert mit Landbau, Pferdehaltung und Viehhaltung durch. Heute entwickelt sich das Dorf in Richtung Sport- bzw. Freizeittourismus. Neben der langen Tradition des Reitzentrums wurde Cerovo auch zum Ausgangspunkt des Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels.

LOG UNTER CEROVO (VODOMČEV GAJ)

In Log können Sie sich nach Voranmeldung den angelegten Teil des Naturlehrpfads Auf den Spuren des Eisvogels anschauen. Durch den Wald machen Sie sich auf den Weg zu den Teichen und drei Vogelbeobachtungstürmen. Eine Besonderheit dieses Lehrpfads ist auch das Feuchtgebiet. Der Lehrpfad eignet sich für Vogelbeobachtung, Fotojagd, organisierte Führungen für Gruppen, Familien und Einzelgäste sowie Treffen mit Vogelkundlern und anderen Naturschützern.

PODLOM

Der Weiler Podlom befindet sich auf einer mit Wald umgebener Lichtung, wo der Bach Podlomščica fließt. Seine Karstquelle ist im Wald unweit des Weilers zu finden. Neben der Quelle gab es einst zwei Mühlen, von denen heute neben dem wunderschönen Kolk nur noch einige Mauerreste übrig geblieben sind. Bei Regen steigt der Bach stark an. Aus Podlom stammt die Erzählung über die Podlomarji. Dieses Waldmärchenvolk lebt in der Nähe des Sees, wo die Hütte des Fuchses steht.

HÖHLE ŽUPANOVA JAMA

Županova Jama („Bürgermeisterhöhle“) ist die Perle der Dolenjska Karstregion, die ihre Besucher bereits seit ihrer Entdeckung im Jahre 1926 begeistert. In ihren sieben Hallen, die mit 600 Meter Wegstrecken verbunden sind, findet man alle für den Karst charakteristischen Merkmale: Tropfsteine aller Art und Farbe, Schächte, Sinterbildungen mit kristallklarem Wasser sowie Eiszapfen im Winter. In der Höhle leben auch Tiere, die sich der ewigen Dunkelheit angepasst haben.

FESTUNG CEROVO

Die Festung Cerovo ist eine der seltenen antitürkischen Festungen in Slowenien, die sich bis zum heutigen Tag bewährt hat. Das Kirchlein Sankt Nikolaus entstand etwa im 13. Jahrhundert, höchstwahrscheinlich auf den Resten einer alten Siedlung. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts bauten die Bauer zum Schutz gegen die Einfälle der Türken um die Kirche eine Mauer. Ihr Zweck war nicht nur Leben zu retten sondern auch Nahrung und andere Kostbarkeiten der Bauer aufzubewahren.